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Was nehmen wir daraus mit?

Bitte bleib besonnen, in deiner Würde und im Vertrauen zu dir und den Menschen um dich herum.

Es ist mir gerade ein ganz großes Anliegen, hier meine Bitte, meinen Wunsch zu äußern. Es häufen sich immer mehr Berichte, Posts und Nachrichten darüber, dass diese Ausnahmesituation gerade, dieser Corona-Pandemie, sehr stark hinterfragt bzw. überhaupt infrage gestellt wird. Ich möchte dem hier auch gar nicht so viel Raum geben, denn darüber habe ich meine eigene Meinung. Mir ist es ein großes Herzensanliegen, darauf hinzuweisen, was wir alle jetzt in diesen teilweise so schweren Tagen und Wochen zwischenmenschlich geschafft haben:

Wir haben nicht nur Zeichen gesetzt, wir waren aktiv:

  • mit den Mut-mach-Steinen und Steinketten entlang vieler Straßen, Plätze oder vor Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten,
  • mit all den aufmunternden Regenbogen in den Fenstern und Türen,
  • wir haben von Zuhause aus musiziert und gesungen, um anderen Freude zu bereiten,
  • wir haben gespendet, damit Vereine, Theater, Kinos etc. überleben können,
  • wir haben Gutscheine gekauft, um die Verbundenheit mit Gastronomen und Geschäften zum Ausdruck zu bringen,
  • wir haben vor Ort bei „unseren“ Händlern unsere Waren bestellt, um ihnen das Überleben zu ermöglichen,
  • wir haben den Nachbarn beim Einkaufen geholfen oder Wege erledigt,
  • wir haben uns Nachrichten geschrieben – sogar handschriftliche Karten und Briefe verschickt, um zu sagen: Du bist mir wichtig! Oder: Du fehlst mir.
  • Wir sind zuhause geblieben, damit wir keinen gefährden,
  • wir haben unsere Kurse und Seminare alleine zuhause gemacht,
  • unsere Kinder haben auf Freunde und Schule verzichtet und haben ihre Aufgaben trotzdem gemacht,
  • wir sind tolerant mit langen Warteschlangen umgegangen,
  • wir haben anderen Menschen einfach so zugelächelt – weil wir alle im selben Boot sitzen,
  • … und noch ganz viel mehr.

Diese Mitmenschlichkeit, diese Toleranz, Aufmerksamkeit und Achtsamkeit – wir können sie bewahren, egal was vielleicht in den nächsten Tagen oder Wochen herauskommen wird und egal, was das dann mit uns machen wird. Es liegt an uns, ob wir unsere Herzen offen halten, ob wir uns dessen bewusst bleiben, dass wir alle zusammengehören und wir gemeinsam „durch dick und dünn gehen“.

Wenn diese Virus-Zeit sein musste, um uns darauf zu besinnen, dass es anders geht, als ständig schneller, weiter, höher und dem Drängeln und Schubsen, um dem höchsten Status nachzulaufen. Dass es andere Werte gibt, als dem Streben nach Mehr und noch mehr Mehr. Das Leistungsorientierung sicher wunderbar ist, aber Mitmenschlichkeit viel hilfreicher ist. Das einem beständig verbissenen Streben nach Erfolg, Macht und Reichtum psychische Erkrankungen folgen können, die, wo Erschöpfung, Einsamkeit und Freudlosigkeit nur der Anfang sind.

Wenn diese Virus-Zeit sein musste, dann sollten wir doch jetzt entscheiden, und damit meine ich jeden Einzelnen von uns in seinem Privaten- und Berufsleben, was wir daraus für unsere Zukunft und unser aller Morgen mitnehmen und verändern möchten. Wir sind soziale Wesen, also stellen wir uns die Frage: Was ist mir im Miteinander mit anderen wichtig? Wie will ich Teil dieser Gemeinschaft sein? Wie möchte ICH, dass unsere Zukunft sein soll, und welchen Anteil übernehme ich dafür?

Wenn diese Virus-Zeit sein musste, dann vielleicht um darauf hinzuweisen, dass hier etwas gewaltig aus dem Ruder gelaufen ist und wir es JETZT ändern können.

Dass wir etwas richtig Großartiges bewirken können, sehen wir gerade. Machen wir weiter DAMIT, wäre das ein erster entscheidender Schritt. Und vielleicht schaffen wir dann sogar eine Kultur der Freundlichkeit, der Mitmenschlichkeit, der herzlichen Verbundenheit – weil wir es sind, die das entscheiden und umsetzen können. NUR wir!

 

Bildnachweis: K. Stavenhagen

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