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Manchmal verliere ich mich

Valldemossa StavenhagenVielleicht kennen Sie auch das Gefühl, sich selbst verloren zu haben, sich selbst nicht richtig zu spüren, keinen rechten Bezug mehr zu sich zu haben. Auch ich kenne das Gefühl immer mal wieder. Im Urlaub war es wieder einmal da …

Wir hatten 9 Tage wandern und noch ein paar Tage Ruhe, baden, genießen und ganz viel schauen und bummeln – also die Seele baumeln lassen. In den Wandertagen hatte ich das Gefühl für mich verloren – obwohl das meine größte Tankstelle ist. Wir sind den Trockenmauerweg durch die Sierre de Tramuntana gelaufen. Jeden Tag ein Stück weiter mit dem Rucksack auf dem Rücken. Landschaftlich einfach überwältigend schön. Tiefblaues Meer, weiter Ausblicke, Olivenhaine, Buchten, wilder Rosmarin, Anis und Salbei auf weiten Strecken, strahlend schönes Wetter durchgängig. Unsere Quartiere waren sehr unterschiedlich und alle hatten einen ganz besonderen Reiz und Liebenswürdigkeit. Ebenso die Gastgeber – es gab nichts, was zu beanstanden wäre. Dennoch hatte ich ab dem 4. Tag irgendwie das Gefühl für mich verloren.

Der Weg war anspruchsvoller, als wir bei der Planung ersehen konnten. Wir mussten stets sehr konzentriert sein. Teilweise auch dahin konzentriert, wohin wir den nächsten Schritt setzen. Es gab so viel zu schauen, spüren und entdecken. Und Bilder wollten auch gemacht werden.

Ich war so sehr im Außen orientiert, dass ich mich „vergessen“ habe. Vergessen, nach mir zu schauen, wie es mir geht, ob es richtig ist, so wie es ist - achtsam mit mir zu sein.

Das kam erst in dem Moment, als ich eines abends die Wanderschuhe auszog und dabei feststellte, dass mir die Füße schmerzen.

Das war für mich der Moment, wieder hinzuschauen. Mich zu erinnern, GENAU hinzuschauen und nicht nur auf das wunderschöne Außen, sondern auch wieder auf mich selbst. Nicht nur mit der Camera die schönen Motive einfangen zu wollen, auch spüren, wie es mir gerade geht.

Fragen wie: Ist es richtig so? Ist es zu viel? Zu schnell? Zu viele Höhenmeter rauf und runter? Tut es mir gut? Bin ich entspannt oder hetze ich? Ist es mein Druck oder kommt er von außen oder anderen? Bin ich gut in meiner Energie und Kraft? Will und kann ich das, zu dem ich mich gerade bekenne? … helfen da sehr weiter und haben auch mir geholfen.

Von da an war ich sehr achtsam bei mir. Die schmerzenden Füße wollte ich keinesfalls noch einmal haben. Wir haben bewusst das Tempo rausgenommen, mehr Pausen um die Rucksäcke abzulegen und den Blick auch so einmal schweifen zu lassen oder einen Schluck zu trinken. Entschleunigung, Ruhe, Achtsamkeit und Bewusstheit haben mir geholfen, diese Wandertour letztlich so sehr zu genießen, dass ich sogar noch einmal …

Teilen Sie mir gerne Ihre Gedanken dazu mit oder Ihre Erfahrungen – ich freue mich darauf, von Ihnen zu lesen. Hier erreichen Sie mich: Kontakt

Bildnachweis: K. Stavenhagen

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