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Depression - Symptome & Entstehung 2

Welche Rolle spielen unsere Gefühle bei einer Depression?

Nachdem Sie gelesen haben, wie eine Depression entstehen kann, erfahren Sie jetzt, welche Rolle die Gefühle dabei spielen. Gefühle sind der Kern der Sache.

Damit eine Depression entstehen kann, ist es wichtig, dass eine dauerhaft negative Stimmung vorhanden ist. Spaß am Leben oder auch die Freude an etwas, selbst Kleinigkeiten, ist abhanden gekommen. Ebenso der Verlust an Interessen und Freizeitaktivitäten. Das Augenmerk liegt auf den negativen Bereichen oder Dinge, die man nicht beeinflussen kann. Die Konzentration richtet sich auf das Schwere und Dunkle in der Vergangenheit und eine Zukunft kann nicht mehr gesehen werden. Dass alles führt zu Gefühlen von
Hilflosigkeit
Ängste, Sorgen und dem Gefühl, keiner sinnvollen Lebensgestaltung mehr fähig zu sein
Schuldgefühlen – diese führen wieder zu Unsicherheit und Verwirrung
Konzentrationsprobleme - Schwierigkeiten klar denken zu können und zu entscheiden! Was bei Fortschreiten dazu führen kann, dass Betroffene auch das lesen und/oder fernsehen einstellen.
Gefühl, nichts mehr wert zu sein
und ganz schlimm wird es, wenn die Angst vor der Angst dazu kommt


Dass alles führt zu einer großen Verunsicherung der Betroffenen. Nichts gelingt mehr oder erscheint irgendwie noch leicht oder von ihnen machbar. Die Konzentration der betroffenen Menschen ist hauptsächlich auf ihre Beschwerden, die Symptome und ihre Krankheit gerichtet. Da sie sich dauerhaft damit beschäftigen, erscheinen diese ihnen auch immer schlimmer werdend. Was dazu führen kann, dass auch noch Panikattacken hinzukommen können. Vor lauter Angst vor der Angst. Und so geht auch das Vertrauen und die Fähigkeit in sich selbst verloren, eigene Probleme lösen zu können.
Wenn die Krankheit schon so weit fortgeschritten ist, kann auch leicht eine Lebensmüdigkeit dazu kommen. Tendenzen zu selbstverletzenden Verhalten in verschiedensten Ausführungen, aber auch Gedanken an einen Suizid beginnen.

Aber nicht nur das, auch die Beziehung zu Familie und Freunden verändert sich.

Häufig erleben betroffene Menschen, dass Familie oder Freunde auf ihre Erkrankung mit zwar gut gemeinten Ratschlägen reagieren, diese aber in keinster Weise hilfreich sind. Das hebe ich hier besonders hervor, da Angehörige tatsächlich sehr oft mit guten Ratschlägen reagieren. Allerdings haben die Betroffenen schon längst im Vorfeld selbst all diese „Ratschläge“ angewendet bzw. als nicht hilfreich für sich erkannt. Was dazu führt, dass die Spirale nach unten immer weiter losdreht: „Ich schaffe noch nicht einmal ...“. Diese Erkenntnis und die oft sichtbare Enttäuschung der Ratschlag-Geber darauf, führt weiter dazu, dass sich die Erkrankten noch weiter zurückziehen und die Zweifel an sich selbst, an ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten und ihrem Tun bzw. an dem "nicht tun können“, immer größer werden.
Selbst Aufmunterungen durch anderen Menschen lässt die Erkrankten nur die eigene Unfähigkeit an sich erleben, dass sie das nicht können.

Entsprechend reagieren dann Angehörige und Freunde. Sie ziehen sich zurück, weil sie nicht wissen, wie sie mit einem unter einer Depression erkrankten Angehörigen umgehen sollen. Die Sorgen verändern sich leicht in Wut, weil auch sie sich unverstanden fühlen und sie es doch „nur gut meinen“. Betroffene sehen dann in deren Rückzug nur bestätigt, dass sie es nicht wert sind, dass andere Menschen um sie sind. So fühlen sich Betroffene wie Angehörige schnell unglücklich mit sich und dem Anderen.


Auch der Arbeitsplatz kann seinen Anteil an der Erkrankung tragen.

Die Arbeit ist ein großer Bestandteil unseres Lebens. Sowohl Zeit und Energie als auch Engagement und Leistungsbereitschaft werden täglich eingebracht. Um seine Ziele zu erreichen, dass Projekt gut zu gestalten oder den nächsten Karriereschritt zu gehen, erhöhen wir den eigenen Leistungsdruck. Oder um den Zielen des Arbeitgebers gerecht zu werden, wird der Leistungsdruck von dessen Seiten erhöht. Wenn hier nicht gegengesteuert wird, sind als erste Anzeichen sehr oft der Verlust der eigenen Bedürfnisse und Interessen zu sehen. Arbeitszeit wird gegen Freizeit eingetauscht, um die Aufgaben noch abschließen zu können.

Mit zunehmender Erschöpfung können Aufgaben nicht mehr im bisherigen Zeitrahmen erledigt werden, also bleiben sie noch länger in der Firma. Die Woche reicht nicht mehr – dann machen sie am Wochenende weiter. Der Aufgabenstapel ist schon angehäuft, aber der Kollege oder Vorgesetzte bringt noch mehr dazu ... Es wird nicht abgelehnt.


Erkennen Sie Teile davon bei sich? Treten Sie sofort auf die Bremse. STOPP.

Ist die Arbeit tatsächlich wichtiger, als Ihre Gesundheit? Tatsächlich?
Ziehen Sie sich eine Jacke an, gehen Sie raus und machen einen langen Spaziergang. Überlegen Sie dabei, was für Sie im Leben wirklich zählt und wichtig ist.

Im nächsten Teil lesen Sie, was Sie tun können, wenn Sie unter Depressionen oder depressiven Stimmungen leiden.
Alles Gute für Sie. Ihre Kathrin Stavenhagen

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