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Selbstbewusstsein - sich seiner selbst bewusst sein


Immer wieder werde ich in Therapie oder Beratung gefragt: Was ist denn Selbstbewusstsein? Der Duden zeigt uns hierfür zwei Definitionen:


  •     das Bewusstsein eines Menschen von sich selbst als denkendes und fühlendes Wesen
  •     die Überzeugtheit, von der eigenen Person und in die eigenen Fähigkeiten

Das heißt, zu wissen, wer man ist und was für Eigenheiten, Stärken und Schwächen man hat. Man ist sich seiner persönlichen Geschichte bewusst und akzeptiert sie so, wie sie ist. Dabei wissen die meisten Menschen, woran noch gearbeitet werden kann oder soll, ohne dabei seine einzigartigen, individuellen Stärken aus dem Auge zu verlieren.


Selbstbewusst-zu-sein bedeutet auch, an sich selbst zu glauben: von seiner eigenen Person, seinem Handeln, Denken und Fühlen überzeugt zu sein. Zu sich selbst sagen können: Ich bin gut, so wie ich bin! Ich liebe mich, mit all meinen starken und schwachen Seiten, denn die machen mich einzigartig.

Selbstbewusstsein ist eine innere, intrinsische, Einstellung zu sich selbst. Die Frage: „Wer bin ich und was macht mich aus?“ bringt es auf den Punkt.

Wie entsteht Selbstbewusstsein?
Grundlegende Prägungen finden bereits in der Kindheit statt. Schon in den ersten Lebensjahren entdeckt das Kind seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse und macht sich daraus, und wie es mit diesen in seinem familiären und sozialen Umfeld wahrgenommen wird, ein Bild seines eigenen Selbst. Es sind in erster Linie diese fortlaufenden Erfahrungen mit und über die eigene Person, woraus sich unser Selbst-Bewußtsein entwickelt.

Bsp.: Wenn ein Kind öfters die Erfahrung macht, dass es abgelehnt wird, kann es zu der Überzeugung kommen: „Mich mag keiner.“

Den sicher größten Einfluss auf die Entwicklung des Selbstbewusstseins haben unsere Eltern oder frühen Bezugspersonen. Sie gaben uns in den ersten Lebensjahren ihre Verhaltens- und Denkmuster mit, die wir als Kind übernahmen. In dieser frühen Prägungszeit waren wir noch nicht fähig zu urteilen, eine eigene Meinung zu haben oder zu unterscheiden, was „gut“ oder „richtig“ für uns war. Wir übernahmen das, was uns unsere Eltern sagten.


        Der Mensch ist nichts anderes, als was er selbst aus sich macht.
        — Jean-Paul Sartre

Wie erlangt man Selbstbewusstsein?
Der Weg zu sich selbst ist ein herausfordernder Weg, der viel Mut zur Veränderung, Ausdauer und regelmäßiges Training erfordert. Auch wenn unser Selbstbewusstsein in den frühen Kindheitsjahren angelegt wurde, ist es auch später noch lern- und veränderbar.

Hier ein paar erste Tipps:

  •     machen Sie sich eine Liste mit allem was Sie können – Fähigkeiten und Fertigkeiten
  •     schreiben Sie Ihre Wünsche und Ziele auf – besser noch: malen oder gestalten Sie ein Bild oder Collage
  •     werden Sie sich Ihrer wirklichen Gefühle bewusst und gestehen Sie diese sich und andern zu
  •     bleiben Sie authentisch, auch wenn es leichter wäre, eine Maske aufzuziehen
  •     üben Sie sich im akzeptieren, auch wenn es schwer fällt
  •     nehmen Sie sich Zeit für sich selbst
  •     bewahren Sie Ruhe und zählen lieber erst einmal bis 10 :)
  •     lächeln Sie so oft es geht


Mögliche Angebote, Ihr Selbstbewusstsein zu erweitern, finden Sie hier: Veranstaltungen

Bildnachweis: Jürgen Fälchle © www.fotolia.de