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Depression - Symptome & Entstehung

Noch immer sind Depressionen und depressive Stimmungen kein leichtes Thema. Viel zu
oft werden sie verschwiegen, nicht beachtet oder sogar verleugnet. Besonders für die Betroffenen macht das den Umgang mit dieser Erkrankung schwierig. Deshalb, weil sie selbst in ihrem Teufelskreis stecken und leiden, wenn sie die Krankheit oder ihr Befinden immer wieder erklären sollen. Deswegen werde ich in den nächsten Blogbeiträgen das Thema Depression und depressive Stimmungen intensiv hier vorstellen. Für Betroffene und Angehörige.

Zur Beachtung: Ich benutze hier im Blogbeitrag überwiegend das Wort Depression und beziehe damit auch depressive Stimmungen oder depressive Episoden gleichwertig, da es mir hier um die Hintergründe und Zusammenhänge generell geht.

Woran erkenne ich eine Depression?

Die Symptome können ausgesprochen vielfältig sein und betreffen sowohl das körperliche, seelische und emotionale Befinden.

körperliche Symptome können sein:
Schlafstörungen
veränderter Appetit – mehr oder weniger Appetit
das Gefühl immer öfter unter Druck zu stehen
sich müde und energielos fühlen
Verdauungsprobleme

gedankliche Veränderungen können sein:
Einschränkung oder Verlust der Merkfähigkeit
Konzentrationsprobleme
Neigung zum Grübeln
Schuldgefühle

Veränderung der gefühlsmäßigen Wahrnehmung:
Gefühl von Traurigkeit oder bedrückt fühlen
 veränderte Wahrnehmung der Zeit
 die Vergangenheit steht immer mehr im Vordergrund
 oft scheint es im Erleben der Betroffenen keine Zukunft zu geben
es gibt Ängste vor dem Alltag und allem erdenklichen

Weiter ist oft ein Verlust an speziellen und allgemeinen Interessen und Hobbys ersichtlich.

Welche Auswirkungen hat das auf die zwischenmenschlichen Beziehungen?
Betroffene Menschen ziehen sich meist zurück. Sowohl von Familie und Freunden, als auch ganz grundsätzlich. Sie geraten dadurch oft in eine mehr oder minder große Isolation.
Weiter sind oft Rast- und Ruhelosigkeit vorhanden. Auch Anzeichen von Gewalttätigkeiten oder Aggressionen können auftreten, da sie selbst unter diesen Symptomen sehr leiden, doch diese nicht ändern können. In ihrer Not kann es dann schnell zu derartigen Reaktionen kommen.

Wen kann es betreffen?
Jeden.

Wie entsteht eine Depression?
Gibt es Anteile, die jeder selbst dafür aufbringt?
Meistens beginnt es bei den Gedanken und Gefühlen. Alles wird nur noch negativ und schwarz gesehen. Die Kraft des negativen Denkens ist eine maßgebliche Komponente. Das „Glas ist halb leer“, statt „halb voll“. Dadurch verstärkt sich die Überzeugung, die gesamte Welt ist negativ und schlecht.
Nimmt das negative Denken immer mehr Raum ein und verstärkt sich immer mehr, ist das eine der Grundlagen für eine Depression.

Aussagen wie „.. ist/habe immer ...“ sind Schlüsselaussagen: Immer schlechtes Wetter, passiert immer nur mir, immer ich ... Dabei haben die Betroffenen sehr hohe Ansprüche an sich selbst und ihre Leistungen. Gelingt dann mal etwas nicht, beginnen Sie selbst an sich zu zweifeln und können die Situation nicht mehr relativieren. Was zur Folge hat, dass ihr Selbstvertrauen abnimmt und sie beginnen sich zu vergleichen, mit anderen Menschen oder früheren Leistungen.

Einen weiterer Faktor für die Entstehung einer Depression gibt es im erzieherischen Bereich. Wenn Eltern Selbst-Überforderung vorleben, die eigenen Bedürfnisse nicht wahrnehmen, immer öfter angepasst reagiert, statt „Nein.“ zu sagen, dann übernehmen die Kinder genau dieses krankmachende Verhalten.

Aber es gibt auch gesellschaftliche Einflüsse:
hoher Leistungsdruck
vermeintliche Vorbilder und Stars, denen nachgeeifert wird

Gelingt das dann nicht so zu sein oder die Leistung zu erbringen, dienen Computer(spiele) und fernsehen oft zum „abschalten“, statt sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Es wird verdrängt. Manchmal kommt dann auch noch Alkohol hinzu, mit dem erfolgreich der klare Geist bekämpft wird. All das dient dazu, den Schwierigkeiten auszuweichen, statt diese anzugehen. Und diese Ablenkungen begünstigen die negative Spirale des negativen Denkens und Fühlens.

Das ist genau so, als wenn man sich mit Essen belohnt und hinterher unzufrieden ist, weil man zunimmt.

Im nächsten Beitrag lesen Sie, welche wichtige Rolle unsere Gefühle bei der Entstehung einer Depression einnehmen. Bis dahin – bleiben Sie bitte achtsam mit sich selbst und sorgen Sie gut für sich.

Ihre Kathrin Stavenhagen

Bildnachweis: Kathrin Stavenhagen