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Gewollter Verzicht

Mit der nun begonnen Fastenzeit höre ich immer häufiger von den bunten Blüten, die das moderne Fasten entwickelt hat. Mann oder Frau leben Verzicht nicht nur in der Einschränkung von Nahrung, um unseren Körper zu reinigen und zu reaktivieren, heute gibt es fasten in aller Seinsvielfalt: Verzicht auf das Auto, auf Alkohol, Süßes oder andere Genussmittel, entsagen von Handy, Internet oder Fernsehen, fasten von Partys, Tanzveranstaltungen oder bunten Zeitschriften…



 Stellt sich mir die Frage: Was eigentlich ist fasten heute?

Wikipedia sagt: „Fasten ist die willentliche, völlige oder teilweise Enthaltung von Speisen, Getränken und Genussmitteln. Unter Fasten versteht man den völligen oder teilweisen Verzicht auf Speisen und Getränke über einen bestimmten Zeitraum hinweg, üblicherweise für einen oder mehrere Tage. Das Wort kommt vom althochdeutschen fastēn, das ursprünglich bedeutet „(an den Geboten der Enthaltsamkeit) festhalten“, vgl. auch gotisch fastan „(fest)halten, beobachten, bewachen“. Wird nur eine bestimmte Art der Nahrung – beispielsweise Fleisch – oder ein Genussmittel weggelassen oder eingeschränkt, spricht man von Enthaltung oder Abstinenz.

Festhalten an Enthaltsamkeit. Eine bewusste Entscheidung auf einen zeitlich begrenzten Verzicht. Bei der Wahl des Fasteninhalts unsere Individualität und persönlichen Belange oder Werte in den Fokus zu stellen, empfinde ich als eine willkommene Bereicherung. Die eigenen Motivationen und Beweggründe für Zeit, Inhalt und Intensität als Leidgedanken nehmen und auf die Bedürfnisse beachten.

Bei allen Neuerung und Veränderungen die wir in unserer Zeit erleben und mittragen, rührt die Fastenzeit noch immer etwas in uns Menschen an. Und das finden wir in uns selbst, indem wir uns wohlfühlen und zur Ruhe kommen können, uns körperlich, geistig oder seelisch reinigen und spüren, wie neue Lebensenergie uns bald belebt.

Fasten – um mir selbst wieder näher zu kommen, mich zu spüren, meine Bedürfnisse zu klären, neue Impulse, Bewegungen und Bilder zu entdecken.

Ich wünsche Ihnen eine nährende Enthaltsamkeit.
Ihre Kathrin Stavenhagen